Aus Paris heute

von

Die Lyrik von Schirin Nowrousian ist extrem beweglich und zugleich gefestigt, und sie ist äußerst vielgestaltig. Aus ihr spricht die stets sprudelnde Lust am Aufsprengen und Überschreiten von Grenzen: der Leser findet in dieser Lyrik eine Lebendigkeit und Experimentierfreude, die ihn die dort im wahrsten Sinne des Wortes besprochenen Aspekte des Lebens hautnah (und bisweilen unter die Haut gehend) miterleben lassen. Es ist eine Lyrik zugleich des Aufrufs wie auch des Rückzugs, der Abkopplung und des Sich-Lossagens, eine zum Teil sehr direkt sprechende Lyrik, unverschnörkelt, und eine Lyrik, die auch wieder voller geheimnisvoll wirkender Sätze, Worte und Wendungen steckt und voller Erspürtem, Intuition, die durch und durch geht, und weitreichender, zeitloser Gedankenströme zur menschlichen Existenz und der Menschenlosen, der Erde an sich. Mit „Ast“ und „Aus Paris heute…“ legt die Lyrikerin und Schriftstellerin Schirin Nowrousian ihren zweiten und dritten Gedichtband vor. Im Juli 2008 ist in Dublin bei farpoint recordings in einer deutsch-englischen Ausgabe ihr erster Band erschienen: „Ziryabs Gnu“. Dieser – in der Chronologie der Dinge – erste Band ist allerdings der gedachte dritte Band einer ganz besonderen „Trilogie“: der „Trilogik des Griffes“. „Ast“ und „Aus Paris heute…“ nun stellen die zwei ersten ‚Flügel‘ dieser Trilogik dar. Sie erscheinen in einem zwillingshaften Doppelpack und komplettieren somit den drillingshaften ‚Zyklus‘.