Ausstieg ins Leben

Wie ich aufhörte, ein Zeuge Jehovas zu sein

von

„Ja.“
So lautete die Antwort meiner Mutter auf meine Frage, ob sie sich darüber im Klaren sei, dass sie mich nicht wiedersehen werde.
Ich hätte damit rechnen müssen. Schon mein Vater hatte etwa zwei Jahre zuvor jeglichen Kontakt zu mir abgebrochen. Aber ihre Antwort hatte mich trotzdem kalt erwischt. Irgendetwas in mir war in diesem Moment kaputtgegangen. Wenn einem Sohn von der eigenen Mutter am Telefon mitgeteilt wird, dass sie in Kauf nimmt, ihn nie wiederzusehen, dann gibt es wohl nichts, was ihn letztlich darauf hätte vorbereiten können.

Der Duisburger Konja Simon Rohde wächst als Zeuge Jehovas auf. Mit 33 schafft er den Ausstieg.