Bäume malen im November

Kleine Prosa

von

Was ist das für einer, der Rotkehlchen und Stare zum Sprechen bringt, der offenbar problemlos in Köpfe von Dirigenten zu schauen vermag, der kleine unscheinbare Redakteure zu Helden werden lässt oder mit zwei, drei Sätzen in vor Kunst, Raffinesse und Hinterlist strotzenden Gemälden zu Hause ist?

Haben wir es mit einem Ornithologen, Journalisten, Musiker oder ausgewiesenen Kunstwissenschaftler zu tun? Dergleichen mag dem Leser nach einem ersten Blick in „Bäume malen im November“, den Band mit Kurzprosa von Volker Müller, durch den Kopf gehen. Lässt man sich nachfolgend mit Haut und Haar auf die Texte ein, kann es sein, dass sich weitere schwer-wiegende Fragen auftun. Warum gibt es so viele offene Ausgänge, ist der Autor mehr ein Optimist oder ein Pessimist, mehr Raubein oder Feingeist, könnte es sein, dass er beim Schreiben ein prominentes literarisches Vorbild aus der Vergangenheit vor Augen hatte? Es empfiehlt sich, das Buch nicht unbedingt im Sauseschritt zu durcheilen …