Bandarschâh

Roman aus dem Sudan

von ,

In seinem zweiten Roman verknüpft der weltberühmte sudanesische Autor auf faszinierende Weise moderne Erzähltechnik mit oraler Tradition. Nach langer Abwesenheit kehrt der Intellektuelle Muhaimmîd in das am Nil gelegene Dorf seiner Kindheit zurück: nach Wadd Hâmid, das er während all der Jahre in Khartum in seinem Herzen bewahrt hat und wo er einst begraben sein möchte. Doch er erkennt die Idylle seiner Jugend kaum wieder, alles hat sich verändert. Die Frage, warum er damals auf seine Jugendliebe Mariam verzichtet hat und weggegangen ist, statt sich dem Willen seines Grossvaters zu widersetzen, lässt ihn nicht mehr los. Seine Erinnerungen überwältigen ihn und führen ihn bald über die persönliche Vergangenheit hinaus in die Welt der Mythen – in die versunkene Zeit des legendären Herrschers Bandarschâh und dessen Enkels Marjûd.

In seinem kunstvoll komponierten Werk, in dem sich phantastische und realistische Elemente durchdringen, zeichnet Tajjib Salich – liebevoll und kritisch zugleich – ein vielfarbiges Bild der islamischen Kultur und des Lebens der Dorfbewohner zwischen Tradition und Moderne.