Bankett für Dichter

Feuilletons zur Literatur

von

Thomas Mann sucht ein Haus am Meer und findet ein kurzes Sommerglück auf der Kurischen Nehrung. Arnold Zweig wünscht sich eine Ehe zu dritt. Erich Maria Remarque schreibt einen sensationellen Weltkriegsroman, und danach ist in seinem Leben nichts mehr, wie es war. Ernst Toller kommt aus dem Gefängnis und gerät unverhofft an die Spitze der Münchner Revolution. Bertolt Brecht lernt im Exil, wie man Teller und Gläser spült. Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt, die Dioskuren der Schweizer Literatur, finden trotz aller Bemühungen keine gemeinsame Sprache. Und Arno Schmidt zieht mit seiner großen Bibliothek und vielen Zettelkästen in die Einsamkeit der Lüneburger Heide …

Klaus Bellin, Berliner Literaturkritiker und glänzender Essayist, versammelt Stimmen des zwanzigsten Jahrhunderts, berühmte und übersehene, gefeierte und vergessene. Er führt zu stillen Poeten und wortmächtigen Erzählern, zu Büchern, die Riesenerfolge wurden oder in den Wirren der Zeit untergingen. Gerhart Hauptmann, Stefan Zweig und Joseph Roth, Franziska von Reventlow, Marieluise Fleißer, Ricarda Huch und Anna Seghers, Hans Henny Jahnn, Hans Fallada und Bernhard Kellermann: Sie alle, kenntnisreich und mit leichter Feder porträtiert, treten hier für Momente ins Licht und behaupten ihren Anspruch auf Gegenwart.