bedenkenswert heiter, spielerisch ernst

ganz einfach ... Geschichten ... die das Leben nicht schrieb, aber hätte schreiben können ....

von

„Man muss die Leute halt auch mögen“, schrieb Gerald Kral in seiner Besprechung von Jürgen Hargens’ Romandebüt. Dieser Satz charakterisiert auf das trefflichste das berufliche und literarische Leitbild des Autors.
Sein neuer Band mit Geschichten knüpft hier an. – Das, was im Alltag geschieht, lässt sich immer auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven betrachten. Und jede Perspektive, jeder Blickwinkel, öffnet Raum für andere, weitere Möglichkeiten. Und Möglichkeiten sind das, auf die wir Menschen täglich in unserem Leben treffen.
Es gibt das alte Sprichwort: „Jede Medaille hat zwei Seiten“, schön. Dabei vergessen wir oft, dass es auch noch eine Schmalseite gibt. Wir sehen sie nie komplett, wegen der gekrümmten Perspektive, aber beim Drehen und Wenden erkennen wir sie vollständig.
So ist das mit den Möglichkeiten – manchmal erkennt man sie nur nach mehrfachem Drehen und Wenden – aber es gibt sie, wenn man genau schaut und sich die Zeit dafür nimmt.
In seinen Geschichten zeigt Jürgen Hargens wieder einmal, dass sich Leben eben auch anders sehen – und leben – lässt. Seine Geschichten wollen uns sensibilieren für das, was uns entgeht, wenn wir nur einen einzigen Blickwinkel nutzen, um auf das Alltägliche wie auch die besonderen Momente zu schauen. Die Begebenheiten und Begegnungen mit verschiedensten Menschen – diese Spiegelung unseres Selbst im Anderen, die uns erst zum Menschen macht – schaffen ständig neue Möglichkeiten für uns. J. Hargens’ Geschichten helfen dabei, auf respektvolle und im besten Sinne spielerische Weise – einfach so. Sie laden ein zum Innehalten, Schmunzeln, Nachdenken und Genießen.
Und vielleicht erkennen die Leser zukünftig die „Schmalseiten“ des Lebens besser, hinter denen sich so viel verbergen kann.