Bellevue

Was frag ich nach der Welt

von

Von jetzt auf nachher ist alles anders. Mit einem Augenaufschlag hat sich die Welt verändert, das Leben. Nun geht es nur noch darum, dem Tod zu entkommen. Die Diagnose hängt wie ein Damoklesschwert über dem Ich-Erzähler: Aneurysma im Hirn. Bis zur Operation vergehen zwei Monate, in denen der Protagonist zwischen Verzweiflung, Wut und Hoffnung versucht, zu überleben und möglichst dabei nicht wahnsinnig zu werden. Nach der Operation wird er mit dem Titanclip im Kopf mit dem „neuen Leben“ konfrontiert und versucht, sich darin zurechtzufinden. Motorisiert durch Deutschland nach Italien unterwegs, begibt er sich auf die Suche nach dem verbliebenen Selbst.
Ein Roman – schonungslos, ehrlich und existentiell – über die letzten Fragen, auf die es womöglich gar keine Antworten gibt.

„Was passiert wenn?“ frage ich die Ärztin in der ambulanten Sprechstunde.
„Wie meinen Sie das?“
„Ich meine, wenn es reißt. Wie merke ich das?“
„Das merken Sie.“
„Wie?“
„Es ist ein blitzartiger Kopfschmerz. Dann Koordinationsschwierigkeiten, Doppelbilder.“
„Wie schnell geht das?“
„Sehr schnell.“
„Wie lange habe ich Zeit für den Notarzt und alles?“
„Nicht lange.“
„Danke für das Gespräch.“

Ich habe das Gefühl in mir überwintern die Träume. Ich weiß, man muss wissen wie Hoffnung geht. Momentan weiß ich es nicht.