Benedikt XVI. Der bayerische Papst

Von Regensburg und München auf den Stuhl Petri

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„Panzerkardinal“ oder liebenswürdiger Charmeur, Großinquisitor oder -spiritueller Beweger, strenger „Wadlbeißer“ seines polnischen Vorgängers oder Vordenker einer menschenfreundlichen Theologie: Wer ist Papst -Benedikt XVI. wirklich? Mit seinem jungenhaften Lächeln, als er sich nach der Wahl auf der Loggia des Petersdoms zeigte, überraschte er die Welt ebenso wie mit seiner „Regierungserklärung“: „Ich will nicht meine Ideen durchsetzen, sondern gemeinsam mit der ganzen Kirche auf Wort und Wille des Herrn lauschen.“
Der Schlüssel zur weitgehend unbekannten Persönlichkeit des neuen Papstes liegt in seinen bayerischen Jahren, meint Ratzingers Schüler Christian Feldmann, in einer überhaupt nicht bigotten, bodenständigen Religiosität und der Geborgenheit in seiner Familie. Die spannend und unterhaltsam geschriebene Biographie erzählt von jenen wilden Jahren nach 1969, als Ratzinger Dogmatik an der Reformuniversität Regensburg lehrte und als Vizepräsident der Hochschule den Grundstein seiner späteren Karriere legte.
Das Buch zeigt den konfliktfreudigen Theologen aber auch als Privatmann, der am Stadtrand von Regensburg ein bescheidenes Haus besitzt, wo ihn seine verstorbene Schwester Maria damals umsorgte, und es schildert die enge Bindung an seinen älteren Bruder Georg, der von 1964 bis 1994 die Regensburger „Domspatzen“ leitete. Welche Spuren hat Kardinal Ratzinger schließlich in München hinterlassen, wo er von 1977 bis zu seinem Wechsel an die Spitze der römischen Glaubenskongregation 1981 Erzbischof war? Wie haben die Regensburger und Münchner Jahre diesen Menschen geprägt, der jetzt als Benedikt XVI. den Stuhl Petri bestiegen hat?

Die bayerische Biographie eines bayerischen Papstes.