Beripeeggis sonderbare Erlebnisse im Silvrettagebirge

Ein Märchen im Spiegel der alpinen Mythologie

von

Hoch oben auf dem Älpeltispitz sitzt die Schicksalsgöttin Silberdistel, die Beherrscherin der Winde. Bei Regenwetter schließen sich deren hygroskopische Hüllblätter. Bei schönem Wetter jedoch öffnet sich die Blumendolde und schaut auf das Dörfchen Monbiel, hinter dem das geheimnisvolle Sagenreich des Silvrettagebirges liegt. Zwei Wildmannli bewachen das Eingangstor. Davor steht Beripeeggi, dessen sehnlichster Wunsch darin besteht, auf Grund einer Legende das Heidelbeerfraueli auf dem Miesboden zu besuchen. Er überlistet die beiden Wächter und muss zur Strafe den Zwergen aus dem Schindelbodenwald dienen.
In der Sprache der Marionetten und eingebettet in Sagen und Metaphern erlebt Beripeeggi hautnah die hochalpine Bergwelt. Er begegnet der eigensüchtigen Fichte mit der aufgeblähten Baumkrone, die in ihren Jahrringen alles Wissen archiviert. Unter dieser ärgert sich die Pardennerhexe über den penetranten Schattenwurf. Hoch oben, weit über der Waldgrenze, erfreut er sich der Schneeballschlacht des Berggeistes und besucht das Ballet des virtuosen Gletscherflohensembles, wo das Eiszapfenmannli unter der Wärme leidet. Auf diese spielerische Weise lernt der Leser das Hochgebirge aus einer völlig anderen Sicht kennen.