Berliner Beiträge zur Umweltforschung

Die Notteniederung in Brandenburg

von

Die Notteniederung südlich Berlins mit ihrer ungewöhnlichen Nutzungsgeschichte ist eine der interessantesten, zugleich aber auch eine der am wenigsten in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Kulturlandschaften in Nordostdeutschland.
Neben den niederungstypischen landwirtschaftlichen Nutzungen lässt sich hier ein breites Spektrum weiterer naturraumgebundener wirtschaftlicher Nutzungen nachweisen, die diese Kulturlandschaft nachhaltig geprägt haben. So wurde der kleine Fluss Notte wegen seiner Bedeutung für den Transport des Sperenberger Gipses bereits im 16.Jahrhundert mit großem Aufwand zu einer Wasserstraße ausgebaut. Weiterhin hinterließen so unterschiedliche Nutzungen wie Weinbau, Karpfenteichwirtschaft, Jagd, Bergbau oder Rieselfeldwirtschaft ihre Spuren in dieser Landschaft.
In der Arbeit werden für die Notteniederung wichtige raumwirksame Nutzungen und ihre Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung seit dem ausgehenden Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert herausgearbeitet. Eine Vorstellung zahlreicher, z. T. bisher unbekannter nutzungsgeschichtlicher Relikte ergänzt diese Darstellung. Im Anschluss erfolgt die Diskussion von Möglichkeiten zur Erhaltung von nutzungsgeschichtlichen Zeugnissen, beispielsweise durch die Revitalisierung ihrer ursprünglichen Funktionen oder eine völlig neuartige funktionale Einbindung in das moderne Nutzungssystem.