Bernburger Blaulicht

Die mörderische Jungfer

von

Bernburger Ermittler wieder im Einsatz

Nachdem im ersten Teil der neuen Reihe „Bernburger Blaulicht“ der in Mecklenburg aufgewachsene Martin Krüger und sein Freund Richard Kutscher, Inhaber eines Schreibwarenladens, auf sich in der Saalestadt auf Verbrecherjagd geben haben und dabei unter anderem den „Tod in der Brauerei“ aufklärten, beginnt der 2. Teil mit dem Titel „Die mörderische Jungfer“ in Nienburg.
Die kleine Stadt am Zusammenfluss von Bode und Saale wird nicht so ganz umsonst von Autor Jürgen M. Reupricht zum Tatort gemacht.
Immerhin war sein Urgroßvater Emil hier noch als Uhrmachermeister am Schillerplatz ansässig und Großvater Karl als Schiffsführer und Eigner zwischen Mitteldeutschland und Hamburg auf Elbe und Saale unterwegs.
Das spürt man, wenn die Sage von der „Bläßjungfer“ geschickt in die Geschichte des ersten Falles eingebaut wird und der Leser von der Raubritterburg Pfuhle, östlich von Altenburg und der als Nonne im weißen Gewand spukenden whnsinnig gewordenen Jungfrau erfährt.
Die große Heimatverbundenheit des leidenschaftlichen Gastronomen aus Buchholz an der Müritz spiegelt sich auch in den anderen drei neuen Fällen des Bernburger Ermittlerduos wieder, dass sich auch auf den Weg nach Güstrow macht. Neben einem kleinen Exkurs in die Stadtgeschichte erfährt der Leser dabei zudem, wie Mecklenburger Plattdeutsch geschrieben wirkt und lernt dabei, dass auch diese Mundart sehr viele sympathische Seiten hat.
Die bekannten Figuren aus den ersten Geschichten des Duos Krüger und Kutscher sind natürlich auch wieder mit von der Partie.
Ein wenig verschroben, bodenständig und sehr sympathisch, wie der Leiter der Kripo Bernburg Willi Boese, der mit seinem guten Herzen und dem Hang zum Verdrehen von Wörtern und deren Bedeutungen für einen guten Teil des Humors sorgt.
Sein Treffen mit dem alten Freund Hauptkommissar Wolfram Winkler von der Kriminalpolizei in Halle ist dabei eine liebevolle Hommage an den verstorbenen Schauspieler Wolfgang Winkler, der viele Jahre lang als Hauptkommissar Schneider in der halleschen Ausgabe der Fernsehreihe „Polizeiruf 110“ auf Verbrecherjagd ging.

Wenn Jürgen M. Reupricht seinen Protagonisten Martin Krüger gegen Ende des 9. Falles sagen lässt: „Tach und tschüss. Ick bün fuurtstens wedder wech“, dann ist das nicht mehr und nicht weniger als eine Überleitung zum nächsten Teil der der Geschichten um ihn und Richard Kutscher, die unter dem Titel „Die Tote am Meer“ im Sommer 2021 erscheinen.

Die neue Reihe „Bernburger Blaulicht“ wendet sich an all jene, die leichte und unkonventionelle Krimikost mögen, die auch auf der Bettkante gelesen, im Anschluss keine Albträume verursacht.