Bild, Bilder

Schweizer Malerei in der Sammlung Sarasin

von

In Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker und Publizisten Peter Suter hat die Bank Sarasin & Cie AG in den vergangenen 15 Jahren eine Kunstsammlung von ganz eigenem Charakter angelegt. Die Ankäufe waren motiviert durch die Bildung von dialogischen Bildpaaren. Wo sich jeweils zwei Werke auf motivischer, formaler, farblicher oder inhaltlicher Ebene berühren, eröffnen sie einen Dialog, der die kunsthistorischen Methoden der vergleichenden Bewertung durchbricht. Peter Suters Zugang zu Werken der bildenden Kunst ist geprägt von grosser Sachkenntnis, die sich eine erfrischende Subjektivität bewahrt hat. Kennzeichnend für seine Arbeit sei ‚die Verbindung eines langjährigen leidenschaftlichen Sammelns mit einem detailversessenen, experimentierfreudigen, kunstvollen Bilderbeschreiben, was auch eine neuartige Verbindung von Theorie und Poesie beinhaltet‘, formuliert Hans Ulrich Reck in seinem Beitrag. Das Buch zur Sammlung publiziert die Werke aus junger, jüngster und auch älterer Schweizer Kunst in doppelseitigen Gegenüberstellungen, und dies oft zum ersten Mal. Die kurzen Kommentare Peter Suters schärfen den Blick für Analogien und Kontraste über die Grenzen von Generationen und Mentalitäten hinweg. Weitere Texte thematisieren die in Kapiteln ungezwungen geordneten Bilder und ihre Rezeption im Alltag der Bank.

Hans Ulrich Reck verortet die vorgeschlagene Bildlektüre in die Tradition kunstgeschichtlicher Betrachtungsweisen. Roman Kurzmeyer greift drei Bildpaare auf und gibt den vermeintlich zufälligen Konstellationen einen realen Hintergrund. Birgit Kempker hat Mitarbeitende der Bank Sarasin auf ihr Verhältnis zu den Werken befragt und ihre Antworten zu einem provozierenden wie auch fragenden inneren Monolog verdichtet. Bild, Bilder pocht nicht auf die Autorität elitären Fachwissens, sondern schlägt vor, bei der Würdigung künstlerischen Schaffens auch eigene, innere Bilder mit ins Spiel zu bringen.