Bismarcks erste Bühne. Frankfurt am Main und der Deutsche Bundestag

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Das informative und zugleich spannende Sachbuch beschäftigt sich mit dem ersten Schritt auf Bismarcks Karriereleiter, als er, noch ein relativ unbekannter politischer Außenseiter, als Bundestagsgesandter in Frankfurt weilte. Es zeichnet das Bild eines Mannes, der vor keiner Intrige zurückscheute, sei es im politischen oder privaten Bereich; doch gleichzeitig das eines außergewöhnlichen treusorgenden und liebevollen Familienvaters. Zugleich wird ein Stück der Frankfurter Geschichte aufgedeckt, über das trotz seiner historischen Bedeutung noch sehr wenig bekannt ist. Die Stadt war nicht nur während der Paulkirchenrevolution Brennpunkt des Geschehens, sondern vorher und nachher (1816-1866) gewissermaßen deutsche Hauptstadt, als sitz des Bundestages, der zentralen Versammlung des Deutschen Bundes. Dieser Zusammenschluss der zahlreichen deutschen Einzelstaaten, lange als gescheitert verschrien, wird von vielen sogar als Prototyp multilateraler Organisationen oder sogar der EU gesehen und wird ebenfalls beleuchtet. Hintergrundinformationen über die Diplomatiegeschichte des 19. Jahrhunderts runden das gut recherchierte Buch ab.