Blätter des Dao

Gedichte zum Daodejing

von

Der Titel des Buches ist mehrdeutig. Die Texte hat der Autor mit einem Bleistift auf Papierblätter geschrieben. Zu denken ist aber auch an die Blätter von Bäumen, die uns mit der Luft zum Atmen versorgen. Und das zugleich Unbegreifliche und Nährende ist das Dao. Das Wort „Dao“ kann mit „Bahn“ oder „Weg“ übersetzt, aber auch als Chiffre für den Welturgrund verstanden werden.

Das Daodejing wird dem legendären Weisen Laozi zugeschrieben, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll. Im Daodejing wird der Urgrund dargestellt und die Wege, die dieser Urgrund in der Welt geht. Doch ist das Dao nicht der Urgrund und nicht der Weg, es geht über alle Erklärungen hinaus. Das Sein des Dao ist zugleich sein Nichten, das Wirken zugleich sein Ruhen, die Fülle, in der es erscheint, zugleich die Leere, in der es wesentlich anwesend ist. Das zu erfassen bedeutet tägliche Übung. Als ein Teil solcher Übung sind die vorliegenden Texte zum Daodejing entstanden.