Blaubeermond

Gedichte

von ,

Kathrin Meyerhuber, 1967 in Kühlungsborn geboren, unternimmt in ihren Gedichten den Versuch des „ungesicherten Abstiegs“, sich in dieser Welt „der Städte Geschrei“ zu finden. Vielleicht war es die Furcht vor der lauten, sich kaum nachvollziehbar wandelnden Zeit, was sie den Beruf einer Restauratorin wählen ließ. Restauratoren bewahren das Bekannte, erhalten es für später. Sie schwimmen gegen den Strom des Zeitgeistes. Doch es ist kein Leben im Gestern, das die Lyrikerin beschwört, vielmehr die Sehnsucht, dem „Geheimnis Leben zum Anfassen nah“.
Das lyrische Ich, verwurzelt in der Erde, weiß über sich den Mond. Auch aus diesem Kraftfeld schöpft Kathrin Meyerhuber ihre poetischen Bilder. Im „Zirpsen der Grillen“ spürt sie die Nähe der „Mondengöttin“, unter sich die „atmende bebende Erde“, aus der die Träume kommen. Doch diese Kraftspenderin Erde ist bedroht. „Wollt ihr dieses Paradies auch verkaufen“, hält sie den Zugführern der Zeit entgegen, „so könnt ihr es nimmer tun/denn es wohnt in unseren Herzen“.