Blitzbirke

Roman

von

Kurz vor seinem 30. Hochzeitstag fällt Eddas Vater vom Pferd. Zwar bricht er sich bloß ein paar Rippen, doch seine älteste Tochter, die sogleich aus Leipzig anreist, wittert Unheil. Ihr neuer Freund Hans, ein schweigsamer Maler, begleitet sie. Er scheint ebenso aus der Zeit gefallen zu sein wie das niedersächsische Heimatdorf Odinsgrund mit seinen Seltsamkeiten: Dort fährt ein freundlicher Riese Motorrad, die Mutter nimmt Betrunkenen Blut ab, aus dem Acker wachsen Muscheln, und ob der Hund wirklich ein Hund ist, muss sich erst noch rausstellen.
Kein Wunder also, dass dieser Ort Edda beeinflusst und ihre Wahrnehmung verändert. Denn auch, wenn es allen um sie herum gut geht, meint sie immerzu, ein Unglück herannahen zu spüren. Was Edda in ihrer Jugend nämlich gelernt hat: Man muss immer auf das Schlimmste gefasst sein. Doch jetzt ist Hans an ihrer Seite. In seiner Gegenwart gelingt es Edda, sich von den alten Geschichten zu lösen. Gemeinsam müssen sie nun gleich zwei Wunderlandschaften durchqueren, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen.

Lisa Kreißlers Debüt Blitzbirke erzählt eine einfache Liebesgeschichte: Ein Mädchen befreit sich durch das Wunder der Liebe aus den Fängen ihrer Vergangenheit. Doch erst vor dem märchenhaften, naturromantischen Hintergrund der Geschichte kommt das eigentliche Thema des Textes zum Tragen: die fabelhafte Kraft der Gegenwart.