Born to be Free

eine Reise zu mir...

von

Das kann doch nicht alles gewesen sein!
Eine 40-jährige will es noch einmal wissen, bevor sie zwischen ödem Berufsalltag, Pensionsanspruch und Kaffeekränzchen versauert und ihren Hunger nach Leben und Liebe endgültig im Vorgarten vergräbt. Und so bricht unsere hübsche Heldin zum ersten Mal in ihrem Leben in ein Reiseabenteuer auf, für das sie mit ihrem Rucksack an Schlafstörungen und Hunger nach Liebe und Selbstfindung denkbar schlecht gerüstet ist.
Der Text bezieht seinen Witz durchgehend aus dem Zusammenprall des scharfen Verstandes seiner Hauptfigur mit einer Welt, in der die Rationalität westlicher Mittelschichtangehöriger wenig zählt: nicht in einem indischen Provinzbahnhof, nicht im indisch-pakistanischen Krisengebiet und schon gar nicht im Ashram aller Ashrams in Poona. Nicht nur in erotischen Angelegen-heiten analysiert unsere Heldin messerscharf, warum sie etwas keinesfalls tun sollte, um sich gleich darauf mutig in die Schlacht zu werfen – um hinterher in einem Schlammloch aus neurotischen Selbstvorwürfen zu baden. Aber da muss sie durch (und die LeserInnen mit ihr), wenn sie aus dem selbst gewählten asiatischen Fegefeuer wieder in ihr himmlisches, sauberes kleines Zuhause möchte (in dem die geschätzte Leserschaft schon sitzt und mit wohligem Gruseln und großer Selbstzufriedenheit das Buch zuklappt).