Born to be here

von

40 Tracks oder rund 70 Minuten Combo enthält diese CD, Verschnaufpausen sind selten, unerwartete Wendungen und damit verbundene Stil- und Genrewechsel häufig. Combos Texte werden begleitet, umrahmt, durchzogen oder zerstört von Elektrotrash, Schweine-Swing aber auch Slide-Hop oder Rock und Reggae.
Gleichzeitig ist „Born To Be Here“ frei von jeglicher Ironie. Was gesagt und gespielt wird, ist ernst gemeint. Der Zufall und die momentane Verfassung regieren dieses Werk mit eiserner Faust. Was an Instrumenten gerade in Reichweite war, wurde benutzt, und Leute, die innerhalb von 40 Minuten im Keller-Aufnahmeraum sein konnten, hatten die grössten Chancen, bei „Born To Be Here“ dabei zu sein.
Es sind dies neben den Musikern der Combo-Combo Rasen, Fred Schmid (Futter, Itch) und Eric Férey (White Spirit), die Ostschweizer Hip-Hop-Hoffnung Dani Göldin und der Ex-Wiener David Drilling (Bottervogel, Snakkerdu Densk). Geplant wurde nichts, aufgenommen mal mit einem roten Plastik-Mikrofon, mal mit AKG, mal auf ein 4-Spur-Band, mal auf die Hard-Disk. Combo verzichtet ausser dem von Frank Gerber durchgeführten Mastering auf jedes Kommerzialisieren durch Fremdeinwirkung. Was Combo „Kontrolle über die Produktionsmittel“, nennt, bewirkt, dass, auch wenn er mal explizit lyrisch wird, das heisst wenn er mal wieder die Klappe zu weit aufreisst, die Tracks weit weg sind von MTV-Egopropaganda und in ihrer Ästhetik angreifbar bleiben. Trash eben, den Combo sehr ernst nimmt.
Tom Combo ist Autor, Wettkampfdichter, Handgepäckwagensammler, Entertainer, Musiker, Autor des Comic-Musicals „Einmal noch ahoi“ und Vater.