Briefe an Freunde

von

Stefan Zweigs literarisches Schaffen behauptet sich im Wechsel der Zeiten und Moden. Ein immer sich erneuerndes Publikum wendet sich seinem biographischen, essayistischen und erzählerischen Werk zu. Er steht in unserem Bewußtsein als der große Europäer, der tragische Vorkämpfer für den Frieden. Stefan Zweigs bleibendes Verdienst erschöpft sich nicht in seiner schriftstellerischen Leistung: Helfen, Vermitteln, Eintreten für Werte im Künstlerischen und Menschlichen, das war sein eigenstes Tun. Unermüdlich und großzügig hat er für andere gewirkt, hat er Freundschaft gewährt. Seine Freunde waren große Dichter und Künstler Europas, aber auch junge Autoren, deren Werden und Wohl er verständnisvoll förderte. Von seiner umfangreichen und vielfältigen Korrespondenz ist bisher nur ein geringer Teil veröffentlicht worden. Richard Friedenthal, Stefan Zweigs jüngerer Freund, der beste und nobelste Kenner seines Werkes und seiner Persönlichkeit, der Verwalter seines literarischen Nachlasses, hat die in diesem Band enthaltene Auswahl aus dem Briefwerk getroffen. Die Briefe begleiten die Entwicklung des Schriftstellers vom ersten Versband des Zwanzigjährigen bis hin zur nicht mehr vollendeten großen Biographie Balzacs. Sie spiegeln die Hoffnung auf Frieden, die er selbst in der tiefen Verzweiflung der letzten Emigrationsjahre nicht aufgab – die Hoffnung, die sein ganzes, Leben bestimmte.