Chinesische Geschichte

China und die Kulturrevolution

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Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 zwang die kommunistische Partei dem armen, rückständigen Land ein rasantes Tempo der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und Kollektivierung auf – und verursachte die Katastrophe des großen Sprungs nach vorne.
Ernüchtert ergriff eine Fraktion der Partei die Macht und vollzog einen weniger radikalen Kurs. Nun aber fürchteten Mao Zedong und sein Kreis, dass China den Weg zum Kommunismus verlasse, bürokratisch und verkrustet wie die Sowjetunion werde. Um das zu verhindern, starteten sie 1966 die große Proletarische Kulturrevolution. Die Träger der Revolution waren Chinas Jugendliche. Sie nahmen die Rolle als Verteidiger des Sozialismus begeistert an. Als Rote Garden bekämpften sie alle angeblich antisozialistischen Elemente, überzogen das Land mit einer Welle der Gewalt und stürzten es in ein Chaos. China geriet an den Rand eines Bürgerkriegs. Doch selbst, nachdem die Macht der Roten Garden gebrochen war, wurde der radikale Kurs fortgesetzt. Erst der Tod von Mao Zedong 1976 machte den Weg frei zum Ende der großen Proletarischen Kulturrevolution.