Christian Voß und die Sterne

Roman

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In der Schlange eines Obst- und Gemüseladens lernen sich Christian Voß und Irene Jonas kennen. Christian Voß ist ein Apotheker aus Mecklenburg, der nach einer Verletzung von der Front nach Berlin zurückgekehrt ist. Die Berlinerin Irene Jonas ist Jüdin und arbeitet seit dem erzwungenen Abbruch ihres Studiums als Krankenschwester. Als einzige Überlebende der Familie Jonas teilt Irene die einstige elterliche Wohnung mit einer zusammengewürfelten Mischung aus jüdischen Untermieterinnen und Untermietern, die ihre eigene Wohnung verloren haben, wie die Ärztin Dr. Hanna Hirsch mit ihrem Sohn Peter, die Konzertpianistin Clara Goldsticker und Samuelsohn, ehemals Kleiderbügelfabrikant. Als sich Irene und Christian ineinander verlieben, wissen beide um die Gefährlichkeit der Situation. Dennoch wird die Beziehung enger und Christian bekommt Zutritt zu Irenes Wohnung – und damit zu einem Mikrokosmos, dessen Regeln ihm fremd sind und die seinen Blick auf die Realität verändern. Es eröffnet sich ein Panorama an Geschichten, Schicksalen und Perspektiven – doch zugleich wachsen die Konflikte auf beiden Seiten. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Zwangsgemeinschaft im Hause Jonas geraten zunehmend unter Druck. Die inzwischen täglichen Deportationen machen auch vor ihnen und ihrem Bekanntenkreis nicht Halt. Der Umgang mit der Situation ist so verschieden wie die Menschen, um die es geht. Das Spektrum reicht von Auswanderungsplänen, Versuchen des Untertauchens und Suizid bis zur Hals über Kopf geschlossenen Ehe eines jugendlichen Paares.
„Den toten Freunden“ widmete Hertha von Gebhardt ihren 1947 veröffentlichten und von Gabriele Tergit hochgelobten Roman.