Claire

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Claire, 1939 geboren, überlebt Krieg und Nachkriegszeit bei liebevollen Tanten im Elsass. Als der Vater 1949 aus Russland heimkehrt, holt die Mutter, Sängerin am Stadttheater Oberhausen, das Kind ins Ruhrgebiet zurück. Claire fühlt sich fremd in der Enge der Adenauerzeit und zwischen den sich bekämpfenden Eltern. Als Jugendliche wird sie schwanger und fliegt zuhause raus. In Köln lernt sie 1964 bei einem Chansonauftritt in einer Kneipe ihren späteren Mann Theo kennen. Zwei Kinder werden geboren, doch dann politisiert sich Claire und zieht in eine Kommune.

1975 lernt sie in Freiburg die sechzehnjährige Pilar kennen, Kind von spanischen Gastarbeitern, die in der Kindergruppe einer selbstverwalteten Kulturfabrik unbezahlt aushilft. Was Claire in Rage bringt. Zwischen den beiden Frauen beginnt eine zwiespältige Freundschaft, die Pilar bis zu Claires Tod 2007 in Atem hält.

Ulrike Halbe-Bauer, bekannt durch ihre einfühlsamen Biografien bedeutender Frauen der Geschichte, gelingt es einmal mehr, anhand der Lebenslinien ihrer Protagonistinnen das Lebensgefühl einer Epoche mit all ihren Sehnsüchten, Wirrungen und Brüchen heraufzubeschwören.