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Visuelle Kultur zwischen Algorithmen und Archiven

Mit Beiträgen von Dirk Baecker, Jörg Becker, Laszlo Böszörmenyi, Harun Farocki, Helmut Färber, Anselm Franke, Tom Holert, Tom Keenan, Christoph Keller, Hubertus Kohle, R. Manmatha, Stéphane Marchand-Maillet, Henning Müller, Wolfgang Müller, Lisa Parks, Claus Pias, Thierry Pun, Julian Rosefeldt, Roland Tusch, Martin Warnke, Hartmut Winkler

Nicht das, was wir wissen, sondern das, was wir nicht wissen, bringt uns dazu, ein Lexikon zu Hilfe zu nehmen. Nicht das, was wir sehen, sondern das, was wir noch nicht sehen können, lässt uns die Möglichkeit eines bildlichen Lexikons ins Auge fassen. Je näher die Schwelle rückt, dass Ströme elektronischer Bilder in akzeptabler Qualität und Geschwindigkeit durch das Internet übertragen und verteilt werden, desto drängender stellt sich die Aufgabe, Bildfolgen semantisch, syntaktisch oder formal miteinander zu verbinden. Wie verhält sich das analoge Bildfolgemedium Film zu den neuen »streaming media«? Welche Ordnungen und Formate werden kulturell denkbar, welche sind technisch realisierbar? Wie lassen sich aus ihnen Motivfolgen – vergleichbar zur Literaturanalyse und zu Aby Warburgs Bildatlas abendländischer Gesten – herausfiltern? Wie unterscheidet sich ein formalisierter Zugriff auf Bildfolgen in digitalen Medien vom assoziativen und ikonologischen Zugriff im analogen Raum? Wie bewegen sich Betrachter in digital adressierbaren Bildsequenzen, und was sind ihre möglichen Inhalte?