Cornelia Goethe Literaturverlag

Geschichten aus Irland

von

„Sunny spells – occasional showers“ heißt auf deutsch: „Mal Sonne – mal Regen“ und ist derjenige Satz, den man im irischen Wetterbericht weitaus am häufigsten hört und der auch immer stimmt. Er trifft aber, trotz seiner lapidaren Kürze, nicht nur auf das Wetter der grünen Insel zu, sondern ebenso auch auf das Gesamtgeschehen in Good Old Ireland.
Diese 23 irischen Geschichten sind allesamt vor Ort erlebt und nicht erfunden, und das merkt man ihnen an. Sie sind prall voller irischer Lebensphilosophie und Jahrhunderte alter Überlebensweisheit. Sie sind aber auch durchweg liebenswert und vermitteln dem Leser mehr über die Einzigartigkeit und über die Besonderheiten dieses sagenumwobenen und geschichtsträchtigen Landes und seiner Bewohner, als manch ein dickleibiger Voliant. Solche Geschichten kann nur einer schreiben, der, wie der Autor, seit Jahrzehnten als Deutscher in Irland lebt und der seine zweite Heimat und ihre Menschen von ganzem Herzen liebt, auch wenn neben der „Sonne“ immer und immer wieder auch „Showers“ das Leben bestimmen.
Doch für diese „Showers“-Zeiten gibt es ja Gott sei Dank das dunkelmalzige Guinness und den irischen Whiskey, den mit dem“e“ vor dem“y“. Beides sind erst in zweiter Linie „alkoholische Getränke“. In erster Linie sind es Trübsalvertreiber und Seelentröster und erfüllen damit in Irland eine Aufgabe, die sie, wenn auch in bescheidenerem Umfang, durchaus in die Nähe der zahlreichen katholischen Kirchen bringt die auch rein geographisch nie all zu weit vom nächsten Pub entfernt sind.
Wer diese Geschichten gelesen hat und wer die Illustrationen von Rainer Liebold in sich aufgenommen hat, der kann wahrlich fröhlichen Herzens und unbeschwert nach Irland fahren und dieses Land und seine Menschen wie eine wohltuende und auch wohlschmeckende Medizin zu sich nehmen. Er weiß, wie die irischen Uhren ticken und er weiß, wie die Iren reden und schweigen, wie sie beten und fluchen und wie und warum sie trinken. Damit bekommt er die große Chance, daß er an Herz und Seele genesen kann.