Cornelia Mittendorfer

green line. evocative of an archeology of desperation and desire

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Cornelia Mittendorfer verwendet die Fotografie, um Fragen zu Wahrnehmung und Abbildbarkeit traumatischer Ereignisse zu stellen. Am Beispiel von Zypern untersucht „green line” die Komplexität eines der gewaltsamen Konflikte der Gegenwart, die noch immer ungelöst sind. Der Fokus liegt auf der Veränderung von Räumen, auch ihrer Umnutzung und Säkularisierung durch die nunmehr gut 40-jährige Okkupation des Nordens. Den Fotografien sind Portraits von Menschen an die Seite gestellt, die ihre Geschichte der Künstlerin anvertraut haben. Die Arbeit kreist nicht nur um zerstörerische Kraft, sondern auch um das sich der Zerstörung Widersetzende. Gemeinsam mit der essayistischen Textebene entsteht ein fragmentierter Resonanzraum der Erinnerung mit Bruch-linien und Widersprüchen.

Rolf Sachsse entwickelt entlang des roten Fadens der Doppelung im Werk von Mittendorfer seine Lesart der Bild- und Textebenen. Yiannis Papadakis verortet den Konflikt in dessen geo-politischem Rahmen.