Corpus

von

Jahrelang haben die beiden nichts mehr voneinander gehört, da steht Christof plötzlich wieder in Pauls Wohnung. Ein furchtbares Erlebnis aus der Kindheit, Ergebnis eines harmlosen Spiels, steht zwischen ihnen und verbindet sie zugleich.
Zum Wendepunkt in Christofs Leben ist eine Begegnung geworden: Da ist Kai, der Taxifahrer, der die Schauspielschule abgebrochen hat und nun seine Fahrgäste mit Rezitationen provoziert, und Ina, die sich für ‚gender studies‘ interessiert, Klettern geht und bald Kais Freundin wird. Was der junge Priester, bei sich selbst bislang für Demut und Gelassenheit gehalten hat, ist ihm als großes Vakuum bewußt geworden, das sich in ihm ausgebreitet hat. In Pauls Wohnung tastet sich Christof nun langsam in die Erinnerung zurück und versucht, über das zu sprechen, was geschehen ist.
Markus Orths’ erster Roman ist ein temporeiches, packendes Buch über die Macht des Gesagten und die Macht des Schweigens, über die Zerstörungskraft von Erwartungen und Zwängen. Und es ist ein Buch über die Angst vor Berührung, vor den eigenen Gefühlen – und der dennoch großen Sehnsucht danach.