Daniel Rohner

Dialog mit Mi Fu

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Der Schweizer Künstler Daniel Rohner setzt sich seit einigen Jahren fotografierend mit Landschaft und mit der Ästhetik chinesischer Kunst- und Gedankenwelten auseinander. Er setzt dort an, wo die Tuschebilder von Mi Fu (1051 – 1107), der Rohner als Hauptzeuge seines Gedankenprozesses gilt, für eine neue Interpretation, eine Aktualisierung oder vielleicht auch nur für ein Übersetzen in ein neues, uns zeitgenössisches, Medium offen sind. Rohner steigt in die Rheinschlucht, die sich zwischen Reichenau und Ilanz tief in die Bündner Berglandschaft gegraben hat, er erkundet den Calanda, den Hausberg Churs, und er fotografiert im Laufental bei Basel. Diese Orte liegen vor seiner Haustür, sind vertraut und oft begangen, und so sind auch die Landschaften Rohners gestaltet: Ruhig, ohne alpenländischen Heroismus, zurückhaltend präzise ins Bild gesetzt und gerade in ihrem verharrenden Sein von einer fast meditativen Gelassenheit und in sich ruhend. Spuren der Zivilisation sind vorhanden, aber in ihrer Bedeutung angesichts der alles überragenden Natur zur reinen Erinnerung an die menschliche Existenz zurückgebunden.