Das Bauhaus kam nach Mössingen

Geschichte, Architektur und Design der einstigen Textilfirma Pausa

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Wenige Jahre nach der Schließung der Textildruckfirma Pausa haben Fachleute unterschiedlicher Provenienz die Geschichte und Bedeutung dieses ungewöhnlichen Unternehmens aus Mössingen/Baden-Württemberg herausgearbeitet. Sie stießen auf große architektonische und künstlerische Schätze. In den Gebäuden, die im Bauhausstil von Manfred Lehmbruck errichtet wurden, findet sich die europaweit größte Sammlung wertvoller Stoffmuster und Musterzeichnungen. Mit Pausa arbeiteten renommierte Künstler/innen wie Walter Gropius, Willi Baumeister, Anton Stankowski, HAP Grieshaber, Verner Panton, Leo Wollner, Adolf Felger, Walter Matysiak, Dieter Noss, Wolf Bauer, Elsbeth
Kupferoth, Walter Lein, Eckart Aheimer und Renate Schulz.
Doch Pausa steht auch für den „Mössinger Generalstreik“ der
Textilarbeiter. Der einzige Generalstreik gegen Hitler Ende Januar 1933.
Politik, Kunst, Design und Markt verknüpfen sich zu einer besonderen
Pausa-Mischung. Das Bauhaus kam nach Mössingen, schon Ende der zwanziger
Jahre. Zugleich verbindet sich mit dem Namen des Unternehmens dessen
nazistische Zwangs“arisierung“ und das Ringen der jüdischen Erben um
eine Restituierung.
Doch nun wird der künstlerische Schatz der Pausa gehoben, Archive und
Sammlungen werden durchgesehen, Stoffe und Korrespondenzen zugänglich
gemacht. Das Buch „Das Bauhaus kam nach Mössingen“ bietet die ersten
Ergebnisse.