das brennen der worte im mund

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28 Jahre nach ihrem ersten Band mit lyrischer Prosa „zügellos“ wird mit „Das Brennen der Worte im Mund“ dem literatur- und kunstinteressierten Publikum ein neues Werk unter die Leselampe gelegt. Mit einer Einleitung von Birgit Dahlke und einem Nachwort von Susanne Altmann.

„Gabriele Stötzer leiht denen, die erstickt wurden, ihre Stimme. Sie hat Erfahrungen
damit, wie man gewaltsam zum Schweigen gebracht wird. … Die Autorin zeichnet eine Gegenwart ohne politische Subjekte, mit überzeitlichen Urgewalten des Bösen, anthropologischen Konstanten des Tötens und Getötetwerdens.“ (Dr. Birgit Dahlke)

„Kunst in der DDR wird meist gleichgesetzt mit dem Sozialistischen Realismus, der Leipziger Schule oder den Neuen Wilden. Doch daneben existierte noch etwas anderes: Eine avantgardistische Subkultur, die bis heute kaum erforscht ist. Die Künstler hatten nicht selten Mal- und Ausstellungsverbot, sie lebten von der Hand in den Mund – und schufen trotz ihrer begrenzten Möglichkeiten Werke, die sich durchaus mit der internationalen Avantgarde messen lassen können. Heute würden die Exponate gern als feministisch begriffen, doch eigentlich sind es durchgehend politische Arbeiten. Die Künstlerinnen haben sich bewusst anders verhalten als vom Staat gefordert. Statt heroischer Botschaften zeigten sie den tristen DDR-Alltag. Statt sich mit staatlich abgesegneten Medien wie
Malerei, Grafik und Skulptur zu beschäftigen, haben sie Fotocollagen entworfen und Super-8-Filme gedreht – und sich allein dadurch verdächtig gemacht. Für manche, wie Gabriele Stötzer, hatte das Aufbegehren gegen die Obrigkeit böse Folgen. Stötzer saß in den 1970er Jahren im berüchtigten Zuchthaus Hoheneck.“
(aus DIE WELT)