Das Bukranion

Eine Niederschrift

von

Mit dem Bukranion legt der mittlerweile nicht nur in Kennerkreisen bekannte und geschätzte Autor Peter Miniböck eine poetische Gemäldegalerie in erzählerischem Gewand vor. Dabei greift er das seit der Antike bekannte Bukranion als Grundmotiv auf, um Textfragmente in zwei Erzählebenen – in Analogie zum Bukranion-Fries in der Architektur – zu einem „literarischen Fries“ zu verketten. Dabei bedient sich der Autor der für die postmoderne Literatur typischen Gestaltungsmittel, insbesondere der Intertextualität, des Zitates und der Collage. In Miniböcks Text heben sich – wie in der gegenwärtigen realen Welt – alle Gewissheiten auf. Die Leser und Leserinnen sind somit eingeladen, Miniböcks „Bilder einer Ausstellung“ jeweils auf eigene Weise zu interpretieren. So erfüllt „Das Bukranion“ in gewisser Weise eine Einschätzung des radikalen Skeptikers E. M. Cioran: „Ein Buch ist nur schöpferisch und von Dauer, wenn es mehrere unterschiedliche Deutungen zulässt. Ein Werk lebt dank der Missverständnisse, die es hervorruft.“ In diesem Sinne möge Peter Miniböck auch weiterhin für Missverständnisse sorgen. Wir gratulieren Peter Miniböck ganz herzlich zu seinem Siebziger!