Das Debüt

Von den Romananfängen der Andrea Vordernwald

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Andrea ist 16, als sie Markus Wintobel, einem eigenwilligen Schriftsteller mit eher bescheidener Reputation, zum ersten Mal begegnet. Der Autor hält Andrea mit seiner schnoddrigen Abgeklärtheit fürs Erste auf Distanz. Mehr als zu einem Smalltalk nach einer Lesung reicht es nicht. Das Mädchen aber ist von Wintobel fasziniert. Sonst nicht gerade ein Literaturfreak, beginnt sie sich für Wintobel und seine Romane zu interessieren. Aus Interesse wird Schwärmerei. Als Eva-Maria, Andreas Banknachbarin und beste Freundin, eine Schülerzeitung gründet, sieht Andrea ihre Chance, Wintobel näher kennenzulernen. Und bittet ihn um ein Interview.
Andrea hat zu schreiben begonnen. Eine Geschichte schwebt ihr vor, in der es um einen älteren Autor und eine junge Autorin geht. Sie hat bereits ein paar Textvarianten probiert. Aber über die Anfänge ist sie bisher nicht hinausgekommen. Auch Wintobel geht eine ähnliche Geschichte an.
Sieben Jahre sind vergangen. Wintobels Geschichte liegt als Roman mit dem Titel „Während du singst“ vor. Andrea bucht einen Workshop bei Wintobel. Die reale Story spiegelt sich in Wintobels „Während du singst“ und in Andreas’ Anfängen wider. Bleibt es bei den Anfängen? Fiktion und Realität kippen in ein Wechselspiel. In ein Wechselspiel der Gefühle. Und in ein Wechselspiel realistischer und unrealistischer Möglichkeiten. Die „Beziehung“ von Autor und Schülerin, von Andrea und Wintobel, kreist schlussendlich um die Fragen: Was macht die Literatur aus dem Leben? Und was das Leben aus der ­Literatur?