Das Diktat des Durchschnitts

von

Es wird mir mehr Feinde als Freunde schaffen, dieses Buch. Wird Gräben aufreißen, zwischen mir und denjenigen, die mich anders einschätzten. Aber das stört mich nicht, denn Gräben sind Zeichen des Angriffs und der Verteidigung.
Ich bin es mir schuldig, es allen erbarmungswürdigen Schleimern, die es allen Recht machen wollen, den rücksichtslosen Unterdrückern und feigen Opportunisten, den rückratlosen Scheinheiligen, krankhaften Wichtigtuern und ekelhaften Manipulanten, den egoistischen Umweltzerstörern und selbstgefälligen Kulturpimperln zu sagen – wie sehr ich sie verachte.
Ich möchte nicht tatenlos zusehen, wie gewissenslose Macher unsere innere und äußere Welt zerstören. Wie unfähige Politiker in ihrer wachsenden Arroganz mit den Schicksalen der Menschen jonglieren, Menschen wie Marionetten bewegen und Illusionen zerstören.
Ich möchte dagegen aufgestanden sein – sei es nur mit Wörtern und Sätzen – denn auch das Dulden ist eine Schuld.
Ich sehe mein Buch als die kleinste Form der geballten Faust. Als Explosion einer neurotischen Leidenschaft die Gerechtigkeit zurück zu gewinnen, auch wenn die Chancen gering sind.
Mein Buch sieht sich als einen Appell an die furchtlosen und geradlinigen Männer und Frauen, die verantwortungs-vollen Trendsetter, die ewigen Optimisten, die kreativen Individualisten, die Künstler und Philosophen, die Wirtschafts-former und Idealisten:
‚Lasst uns nicht alleine. Steht auf und spuckt ihnen in ihre versoffenen, frustrierten Gesichter, die keine Leidenschaften auszudrücken imstande sind. Sie ekeln mich an, mit ihren immer wiederkehrenden Phrasen, Worthülsen, Beteuerungen und Versprechungen, die sie nie einzuhalten gewillt sind. Sie füllen ihre Bäuche und die ihrer Nachkommen; verteilen ihre Pfründe an Freunde, Erfüllungsgehilfen und Zunickern. Sie sind die personifizierte Realität und das leidvolle Argument, dass der Mensch die eigentliche Fehlkonstruktion des Universums ist. Ein Produkt, das Gott an seinem schlechtesten Tag schuf.