Das Ende der Jagd

von

Von seiner Wahlheimat San Francisco aus spielt IT-Spezialist Ronnie eine Partie Fernschach mit Roberto Esmeraldo, einem Professor an der Columbia University. Als Ronnie überraschend eine Erbschaft macht und sie an einen Obdachlosen weitergibt, geraten die beiden in eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Ronnies Entscheidung, die der Professor auch mit seinen Studierenden fortführt. Einer von ihnen ist der adelige Österreicher Heinrich Schönborn, dessen Vater ihm ein Vermögen von einer halben Milliarde Euro hinterlassen hat. Inspiriert von Ronnies Tat beschließt er, das Erbe sinnvoll umzuverteilen.
In seinem neuen Roman entwirft Kurto Wendt mit gewohnter erzählerischer Leichtigkeit ein Szenario politischer Veränderung, das aus den Ideen Einzelner eine ganze Bewegung macht. Während in seinen bisherigen Romanen Grassroots-Bewegungen im Fokus standen, geht es diesmal darum, wie Teile des Establishments selbst von innen heraus das System verändern.
Vor dem Hintergrund aktueller Fragen zu gesellschaftlicher Gerechtigkeit spinnt Wendt abermals gekonnt unterhaltsam eine Utopie, die zwar gewagt tönt, jedoch mit den Füßen am Boden bleibt und am Ende vielleicht doch gar nicht so unrealistisch anmutet.