Das große Protokoll gegen Zwetschkenbaum

Roman, Werke Band 5

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„In dem sehr zweifelhaften Schatten eines sogenannten Zwetschkenbaumes saß ein Mann, der hieß auch Zwetschkenbaum, aber er war es nicht.“ So beginnt Albert Drachs 1938/39 im Exil in Südfrankreich entstandener erster Roman. Zum Verhängnis wird dem ostjüdischen Talmudschüler Schmul Leib Zwetschkenbaum, dass er Zwetschken gegessen hat, die ihm nicht gehörten. Was folgt, ist eine Odyssee durch die untergehende Monarchie Österreich-Ungarn. Als der Roman 1964 erstmals erschien, wurde er gleich ein großer Erfolg, der allerdings auf einem fundamentalen Missverständnis beruhte. Die Rezeption verharmloste den in Wien geborenen Albert Drach zum Meister im k.u.k. Kanzleistil. Nachdrücklich zeigt diese neue Ausgabe die besondere Stellung Albert Drachs innerhalb der Literatur nach 1945.