Das große Stolpern

Erinnerungen an die Gegenwart

von

Mein Gott, was für eine Welt!Die Gegenwart, das absurde Tempo, der große Wirbel in allem – worum geht es eigentlich? Bei Moritz Rinke steht diese Frage im Mittelpunkt all seiner Geschichten. So fährt er bis nach Geiernest, um den Mann zu suchen, der den Bundeskanzler ohrfeigte; so geht er auf einer Kreuzfahrt in deutschen Mentalitäten und 22.000 Eiern baden. Er recherchiert in einer Klinik für Arbeitssüchtige, beobachtet hysterische Menschen, die ihre Haustiere durch ICE-Toiletten wegspülen, landet durch ein Navigationshandy von Dolly Buster im deutschen Swingerclub oder mit Madonna im Reformhaus.Moritz Rinke führt uns an den unruhigen Rand unserer Zeit, mal spricht er von der Welt da draußen, mal von ganz tief drinnen, wenn er an Heiligabend am verlassenen Bahnhof in Hannover steht. Er beobachtet seine Mitmenschen fast peinlich genau, niemals aber überheblich. Und trotz des Chaos der verwahrlosten Welt, ist Rinke niemals moralisch-streng, sondern verwundert-komisch und sucht immer wieder im irren Trubel nach den kleinen tiefen Momenten.