Das gute Klo

Erkundungen eines psychosozial unterschätzten Ortes

von

Ein Ort, den wir alle aufsuchen, den wir nutzen, nach dem wir uns sehnen – ja, manchmal Sehnsuchtsort, Refugium. Ein Ort von großer sozialer Bedeutung, über den wir allzu oft nur schweigen. »Wenn ich ein prägnantes und mustergültiges Bild des Glücks zeichnen will«, zitiert Michael Holz­warth Georges Hyvernauds Roman Haut und Knochen, »denke ich an Klosetts. Klosetts, umgeben von weißen Wänden, hell gekachelt und mit Riegel davor. Würdevoll sitze ich auf dem Ring aus lackiertem Holz, in meiner Würde als freier Mensch.« Michael Holzwarth lotet genau diesen Ort aus. Er lädt ein zu einer literarisch-philosophischen Reise in verschiedene Klo-Kreise und zu einer anthropologisch-kulturwissenschaftlichen Erkundung der verschiedensten Klosettings und Klofunktionen: Von der sozialen Pause über die schüchterne Blase hin zum Smartphone. Die Erkundungen beschränken sich nicht nur auf das Visuelle, ebenso geht Holzwarth verschiedenen Gerüchen und Geräuschen auf den Grund. Eine im besten Sinne erkenntnisreiche, vielseitige und amüsante Lektüre.