Das Haus, das uns bewohnt

Ein israelisch-iranisches Poetengespräch. Mit einem Nachwort von Christoph Lindenmeyer

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Asher Reich, der sich der Orthodoxie wie in einem ‚Sprung über die Zelt‘ entzog und der zehn Jahre jüngere SAID, der seit 1965 im Münchener Exil lebt, führen einen Dialog über verfeindete Welten – Kulturen, Sprachen und Religionen – hinweg. Zwei Dichter wollen ein Zeichen setzen – im Vertrauen auf die prophetische Kraft der Poesie. Ein israelischer und ein iranischer Autor, Asher Reich und SAID, suchen das ‚Poetengespräch‘ in jeweils 40 Gedichten, die aufeinander antworten oder sich ineinander spiegeln, die sich wie Echos, wie Zwischenrufe oder Fragen lesen lasse.

‚Die Münder meiner Wunden wissen etwas zu erzählen über mich. Der Trug der Wahrheit: der Faden zwischen mir und den anderen.‘ (Asher Reich)

Asher Reich und SAID, zwei weithin bekannte Dichter, die sich keineswegs als politische Lyriker missverstanden wissen wollen, widersetzen sich der drohenden Gewalt des Theokratischen, das zunehmend Land und Denken beherrscht. ›Das Haus, das uns bewohnt‹ ist ein gemeinsames Buch, Baustein des Zukünftigen, ein Haus aus Sprache. ‚wörter die seit jähren auf der flucht waren auf der suche nach eigenen lügen liegen nun am Straßenrand und horchen auf die hilfssprache der heimkehrer sie entkleiden sich und warten auf abstrahierende zeichen entstanden aus der zwiesprache mit sensiblen schritten.‘ (SAID)