Das Jüdische Eherecht: Eine halachisch-kritische Besprechung des Werkes von Walter Homolka

von

Beim „Jüdischen Eherecht“ von Walter Homolka handelt es sich um ein Werk, welches sowohl mit halachischer als auch mit wissenschaftlicher Methodik an die Materie des jüdischen Eherechts herangeht und gleichzeitig seine historische Entwicklung zu beschreiben versucht. Der Autor berücksichtigt in dieser Arbeit sowohl die halachischen Auslegungen des orthodoxen Judentums, als auch die Positionen des progressiven Judentums und stellt diese einander gegenüber.
Da halachische Werke auf Grund ihrer rechtlichen Relevanz und eben der Eigenart der Halacha selbst nicht nur das theoretische Denken, sondern auch das praktische Handeln beeinflussen können, ist es meiner Ansicht nach sehr wichtig, solche Werke auf ihren Inhalt genau zu analysieren und auf Unstimmigkeiten hin zu überprüfen.
Die vorliegende kritische Besprechung bezieht sich ausschließlich auf Aussagen des Autors zur traditionellen Halacha, weil diesem an einigen Stellen halachisch-inhaltliche Irrtümer unterlaufen sind, wie an Hand von rabbinischen und halachischen Quellen bewiesen werden soll.
An dieser Stelle ist es auch wichtig zu betonen, dass die folgenden Ausführungen die Positionen des progressiven Judentums in keiner Weise berühren. Denn dieses ist eine Welt für sich, seine Herausbildung und sein Verhältnis zum traditionellen Judentum sind Fragen historischer Bedingungen, welche für aktuelle rechtliche Beurteilungen außer Betracht bleiben können.