Das letzte Tabu

Ruchlose Gedanken aus der Intimsphäre des Geldes

von

Der Geldsoziologe, Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Aldo Haesler skizziert in diesem neuen Essay-Band glänzende, weil böse Gedanken aus der Intimsphäre des Geldes. Ein gescheiter Expeditionsbericht aus den Hörsälen der Theoretiker, den Wunschträumen der Zukurzgekommenen, den Karrierevorstellungen der Zocker und den Dachkammern der Working Poors. Was Haesler den gläubigen Geldtheoretikern entgegenhält, ist Denk- und Lesevergnügen, gespiesen aus selbst erlebten Geschichten. Es ist das erstaunliche Kapitel einer neuen Wirtschaftsgeschichte aus dem Rinnstein unseres noch jungen Katastrophen-Jahrhunderts, gewidmet einer Geldgesellschaft, in der alles wieder wie geschmiert läuft… Oder?
Haben nicht Lehman Brothers und Bayern-Hypo die Grenzen des fragilen Glücks offenbart? Aldo Haesler zeigt unser Zahlungsmittel von einer neuen Seite: Geld als Glücklichmacher. Geld als Energie für unsere Wunschmaschinen, Geld als Stoff für Waschmaschinen, Geld als Motor unserer Tauschgesellschaft, Geld als unser Gesprächsstoff Nummer eins. Nur: Haesler kehrt den Spiess für einmal um – denn es gibt gute Gründe, das Geld anders als nach den Regeln der Volkswirtschaftslehre zu behandeln. Das Resultat ist ein glänzend formuliertes Buch über das Geld im Endstadium seiner Entstofflichung: frivol, charmant, für viele vielleicht ärgerlich, für alle aber höchst erleuchtend. Eine Vorahnung dessen, was jene erwartet, die immer noch glauben, die globale Krise sei lediglich ein kurzfristiger, monetärer Betriebsunfall.