Das ‚Lindenhotel‘

Berichte aus dem Potsdamer Geheimdienstgefängnis

von

Drei Frauen und zwölf Männer geben in diesem Band Einblicke in ihr Leben. Ihre Biografien sind höchst verschieden, aber allen ist eines gemeinsam: Sie wurden gezwungen, mehrere Monate an ein und demselben Ort zu verbringen, in einem Haus des Terrors mitten in Potsdam. Sie waren Häftlinge im sowjetischen Geheimdienstgefängnis und späteren Untersuchungsgefängnis des DDR-Staatssicherheitsdienstes in der Lindenstraße, im Volksmund ‚Lindenhotel‘ genannt. Die Vorwürfe, die gegen diese Frauen und Männer erhoben wurden, erstrecken sich von Spionage, staatsgefährdender Propaganda und Hetze bis hin zu landesverräterischer Nachrichtenübermittlung und geplanter Republikflucht. Keinem von ihnen fiel es leicht, über das Erlebte zu sprechen, manche haben jahrzehntelang geschwiegen. Hier geben sie erstmals Auskunft über die Umstände ihrer Verhaftung, über die Bedingungen im Untersuchungsgefängnis, über die Urteile, die sowjetische Militärtribunale über sie verhängten sowie über die Verbüßung der Strafen in Lagern, Zuchthäusern und Gefängnissen. Ihre Berichte schließen mit der Schilderung ihres Lebens ‚danach‘ und vermitteln einen Eindruck von der Tiefe des Einschnitts in die jeweilige Biografie.