Das Margeritenkloster

Roman

von

»Man sagt, Gärtner mögen Margeriten am liebsten unter allen Blumen. Ich kenne viele Gärtner. Der Schulgärtner hat die freie Auswahl, da ihm die Nonnen nachlaufen, bis sie ihn auf die Wiesen werfen und sich den Habit vom Leib reißen, ihre Haut weiß wie die Blütenblätter der Margeriten, sicher gefallen sie ihm deswegen so gut.«

In einer Sprache von berührender und monströser Schönheit zugleich entfaltet die Erzählerin Margarita in diesem Roman ihr reichhaltiges Innenleben und gibt auf verschiedenen räumlichen wie zeitlichen Ebenen einen Einblick in ihre traumatische Geschichte. Dabei jongliert sie verschiedene Entwicklungsstadien sowie unterschiedliche Stimmungen und wechselt zwischen einem kleinen Mädchen und einer leidenschaftlichen Geliebten, zwischen Klosterschülerin und Patientin – in Bildern von Nostalgie und Gewalt bis hin zu sexuellen Phantasien, in denen ihr weiblicher Körper um Selbstbestimmung ringt. Der Tonfall laviert zwischen dem eines unschuldigen Mädchens, einer tief traumatisierten Seele und einer starken jungen Frau, die sich erzählend ihre eigene, teils traumwandlerisch delirierende, teils ganz handfeste Wirklichkeit erschafft. Wer sich auf Margaritas Stimme einlässt, wird in eine wunderbar farbenfrohe Phantasie und zugleich in eine erschreckende Welt entführt. Mit starker weiblicher Stimme offenbart dieser intensive Roman das vielschichtige Bild einer außergewöhnlichen jungen Frau.
Aus dem mexikanischen Spanisch und mit einen Nachwort versehen von Christiane Quandt.
Die Originalausgabe erschien 2015 bei © Mantis Editores unter dem Titel »Claustro«.