Das Meer, von fern

von

Eine wahre Symbiose bilden „Pierre-und-Nicole“, die ihre Freunde nur in dieser Kombination kennen. Jetzt sind sie kurz davor, sich zu trennen, und haben sich ein letztes Mal verabredet.
Pierre ist auf dem Weg in das Restaurant, in dem Nicole auf ihn wartet. Diese kurze Zeitspanne wird nicht nur zur Bilanz einer schwierigen Liebe, sondern auch zum Rückblick auf zwei Leben, die sich mal aus seiner, mal aus ihrer Sicht auftun. Die beiden Stimmen sind so eng verschlungen wie die dazugehörigen Lebenswege, und immer wieder kreisen sie um die Sprache, Bindeglied zweier Seelen. Wenn sie nicht mehr ausreicht, wie soll dann Liebe möglich sein?
Die Kanadierin Evelyne de la Chenelière, von Gerda Poschmann-Reichenau trefflich ins Deutsche gebracht, legt ein sensibles wie originelles Buch vor, das in seiner eigenwilligen Form und dem geradezu hypnotisch wirkenden Parlando nachhallt wie das Rauschen des Meeres.