Das Opfer ist der neue Held

Warum es heute Macht verleiht, sich machtlos zu geben

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Donald Trump, die AfD und radikale Verfechter politischer Korrektheit haben etwas gemeinsam: Sie sehen sich als Opfer. Wen sie zum Täter stempeln, der muss sich öffentlich rechtfertigen. Die neuen Opfer geben sich als Richter über unsere gesellschaftlichen Normen, fühlen sich selbst aber nicht an sie gebunden. Ihre Macht nutzen sie nur für ihre Zwecke, die wirklich Ohnmächtigen gehen leer aus. So wächst auf allen Seiten der Frust. Doch indem wir uns in den Schützengräben des Freund-Feind-Denkens einrichten, lähmen wir jede Chance auf Versöhnung und Fortschritt.
Matthias Lohre beleuchtet ein Phänomen, das unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben immer stärker prägt.