Das Schweigen des Quetzals

Gedichte

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Nach einer Legende des Maya-Volkes der Quiché hatte der Quetzal bis zum Tod des letzten Herrschers der Quiché, Tecún Umán, ein grünes Gefieder. Als Tecún Uman den Kampf gegen die Konquistadoren unter Pedro de Alvarado verlor, sollen sich hunderte Quetzalmännchen in das Blut Tecún Umans und der gefallenen Quiché gestürzt haben. Seitdem hat das Quetzalmännchen eine rote Brust. Der Quetzal hält die Gedichte dieses Bandes mit seinen Schwingen zusammen, Texte, die sich aus der Schönheit von Landschaften speisen, in denen die Autorin zu Hause ist oder die sie entdeckt, Landschaften aber auch, die verlassen werden. Von den Bäumen pflückt sie Gedichte, von den Feldern liest sie Metaphern auf. Immer wieder verknüpft Renate Sattler ihr genaues Hinsehen im eigenen Land, ihre Erfahrungen und Empfindungen mit den Menschen, denen sie sich verbunden fühlt, sei es den Maya oder dem Flötenspieler der Diné. Ebenfalls thematisiert sie das Altern und die Ablösung vom erwachsen werdenden Kind. Den letzten Zyklus des Bandes widmet sie den vom Aussterben bedrohten Tieren, zu denen auch der Quetzal gehört.