Das seltene Glück des Curt Ehrenberg

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Voller Spannung steigt der siebenjährige Curt in Vaters Auto. Er ist zum Kindergeburtstag bei der um ein Jahr jüngeren Helga Goebbels eingeladen. Als Curt sich in die Polster sinken lässt, weiß er noch nicht, dass dieser Tag der Vorbote eines beispiellosen Dramas für ihn und seine Familie ist.
Denn Curt Ehrenbergs Kindheit im Berlin der 30er Jahre verlief bisher in ruhigen, eher luxuriösen Bahnen: Kindermädchen, Köchin, Fahrer … Vaters Fabrik für Schuhcreme wirft genug ab, um Personal und Villa am Schlachtensee zu unterhalten. Trotz dieser komfortablen Umgebung bleibt Curt ein unkomplizierter, eher schüchterner Junge. Seine Leidenschaft ist das Klavierspiel; am Flügel kann er sich freispielen von Enttäuschung und Niedergeschlagenheit. Schon früh zeigt sich hier seine geniale pianistische Begabung.
Curts einzigartiges musikalisches Talent stammt offensichtlich von seiner Mutter. Sie ist eine bekannte Sängerin, die sich die Welt angenehm und komfortabel wünscht. Viel Zeit investiert sie in ihre Liaison mit Goebbels und ist oft nicht zu Hause.
Beim Geburtstagsempfang in Goebbels Haus fühlt Curt sich unbehaglich: Helgas Vater mustert ihn mit auffallender Schärfe, die er hinter scheinbar mildem Blick versteckt. Curt spürt, dass diese Augen auch ganz anders schauen können …