Das Versagen nach 9/11

Mit besseren Strategien gegen den Terror

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Die Anschläge vom 11. September 2001: Symbol der Bedrohung des Westens und Beginn eines ‚Krieges gegen den Terror‘. Die Schurken standen schnell fest und wurden allesamt in der islamischen Welt ausgemacht. Namentlich den arabischen Gesellschaften wurde pauschal Rückständigkeit bescheinigt, der Wille zur Demokratie abgesprochen. Zur Verteidigung westlicher Werte schienen Waffengewalt und die Unterstützung von Despoten erlaubt. Doch was Panzer und Propaganda nicht vermochten, schaffen jetzt die Menschen: Demonstranten in Tunis und Tripolis, Kairo und Damaskus fordern Demokratie und Rechtsstaatlichkeit für ihre Länder.

Bedeutet dies zugleich ein Ende des Terrorismus? Wohl kaum, doch im Westen ist ein Umdenken überfällig. Gernot Erler setzt sich seit Langem für das ‚Modell Europa‘ ein – für den sehr bewussten Rückgriff auf europäische Lernerfahrungen, um sie dynamisch in eine arabisch-europäische Partnerschaft einzubringen. Nur wenn die Demokratisierung Erfolg hat und den Menschen Zukunft bietet, wird dem islamistischen Terrorismus das Fundament entzogen.