… dass niemand das Träumen vergessen soll

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Vielen ist das Träumen abhanden gekommen in einer Welt, die Träume kaum noch zulässt, ja „Träumer“ als weltfremde Spinner abtut. Gegen dieses Diktat des vermeintlich Realen schreibt die Dichterin mit ihrem Plädoyer für das Träumen an. Denn wer das Träumen vergisst, ist nicht mehr lebendig. Und wer das Träumen schon vergessen hat, kann es hier wiederentdecken, sei es im Naturwunder eines bunten Falters, der durch den Sommertag von Blüte zu Blüte flattert, oder in der Vision von einer besseren, weil menschlicheren Welt.
Romantische Schwärmereien? Keineswegs! Ganz real erscheint die Welt in den lyrischen Bildern, die Elisabeth Melzer-Geissler mit präzise auf den Punkt gebrachtem Minimalismus zeichnet. Denn – um es mit einem leicht abgewandelten Eichendorff-Zitat zu sagen – „es schläft ein Traum in allen Dingen“, den wir in diesen lebenswachen Gedichten mitträumen dürfen. (Jörg Meyer, Kiel)