Den Letzten beißt der Grottenolm

Aus dem Alltag eines furchtlosen Lokaljournalisten

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Vorsicht, Satire! Makrelenfettvergiftung. Tot. Dickmann, Lokalredakteur beim Bürweiler Blitz, hat beim Jubiläum der Kreissparkasse in gewissenhafter Ausübung seines Berufs den siebten Gang zum Fischbuffet nicht verkraftet. Nun folgt ihm ein strafversetzter Kollege nach, der in Rückschau ungeschminkt Zeugnis ablegt.

Furchtlos nimmt er Expeditionen durchs Brauchtumsreich vom Bauerntheater bis zu Brieftaubenzüchtern in Angriff. Er übt sich bei Reden und Versammlungen in der Kunst des Sitzschlafs, er geht zur Ausgabestelle von Bundesverdienstkreuzen (Kreishaus, Kleiner Sitzungssaal, an der Sitzgruppe mumifizierter Beamter vorbei, dann erste Tür rechts). Fragt Redaktionschef Glattmann: »Was haben wir für morgen auf der Pfanne?«, und alle blicken betreten zu Boden, heißt es: Raus zur Straßenumfrage!

Mit spitzer Feder nimmt der Autor deutsche Mentalität, Klischees, Gesellschaft und mediale Auswüchse aufs Korn: grotesk, schwarzhumorig, scham-, respekt- und maßlos übertrieben.