Der Angehörige

von

Lena und Simon sind seit fast 50 Jahren ein Paar, als Lena mit dem Verdacht auf
eine lebensbedrohliche Krankheit konfrontiert wird.
Hinter beiden liegt kein gewöhnliches Leben: Simon hat viele Jahre als Forscher auf Großbaustellen dieser Welt verbracht, während Lena, selber Fotografin, ihn mit den Kindern so oft wie möglich begleitet hat. Lenas Fotos sind gleichsam der Gegenentwurf zu Simons Leben: Sie entdeckt die Größe im Kleinen, im Wald von Akosombo, an der aufgelassenen Bahnstrecke in den Smokeys in den USA und schließlich im eigenen Garten, als der tägliche Lebensrhythmus der alt gewordenen Eheleute immer mehr auseinanderklafft. Während Lenas Klinikaufenthalt haben
Lena und Simon Zeit für Gespräche, in denen gegenseitig zugefügte Verletzungen zur Sprache kommen, die scheinbar vergessen waren.
Von der Angst getrieben, Lena könnte nach ihrer Operation nicht mehr erwachen, gibt Simon sich in ausschweifenden Phantasien einem Fest der Bilder hin, Lenas zeitlebens nicht gezeigter Bilder. Als wären Versäumnisse damit aufzuheben. Peter Steiners neuer Roman beschreibt in feinen Nuancen die Beziehung zweier älterer Menschen, die Krisen durchlebt haben, aber einander dennoch für immer verbunden sind.