Der Blick durch den Spiegel

Roman

von

Wir befinden uns in Riga zu Beginn unseres Jahrhunderts: Es ist die Zeit großer Umbrüche. Erzählt wird die Geschichte der Sophie Berkholz, Ende Zwanzig, Lieblingstochter ihres Vaters, eines angesehenen Legationsrates. Die selbstbewusste Sophie gehört zu den ersten Frauen, denen es gestattet wurde, ein Mathematikstudium zu absolvieren. Doch trotz hervorragender Ausbildung und ihrer beruflichen Tätigkeit als Dozentin führ Mathematik am Rigaer Polytechnikum ist Sophie nicht glücklich: Sie bleibt den vorgegebenen Mustern ihrer Gesellschaftsschicht verhaftet. Auch die Ehe, die sie schließlich mit Albert eingeht, nimmt nach dem euphorischen Beginn schnell bedrückende Züge an: Nach der Geburt der Tochter Lina erkennt Sophie, dass sie dabei ist, das verhasste Leben ihrer Mutter zu wiederholen.
Sie verlässt ihre bürgerliche Umgebung, bricht auf zu einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn in die Mandschurei und erlebt den Ausbruch des Russisch-Japanischen Krieges. Während der abenteuerlichen Fahrt findet sie durch ihre Leidenschaft, die Fotographie, einen Weg, sich von den gesellschaftlichen Konventionen der Zeit zu befreien.
Der erste Roman einer deutschen Erzählerin, eine farbenprächtige und sinnliche, mit großem Spannungsbogen beschriebene Reise zu sich selbst.